Hoffnungsschimmer der Woche

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Gegen alles Dunkle und Belastende in unserer Welt gibt es einen Lichtstrahl der Hoffnung. Regelmäßig erzählen Menschen ihre „Frohe Botschaft“, ihre „Gute Nachricht“, einen Hoffnungsmoment des Alltags.

(c) Joshua-Woroniecki-Pixabay

Ein ganz gewöhnlicher Tag

Anlässlich einer Versammlung bin ich in München. Ich verbinde dies mit einem Besuch bei Freund:innen und reise bereits am Vortag an. Am Morgen bin ich gerade mal eine Straße weit gekommen, als ich jemanden meinen Namen rufen höre. Der Sohn des befreundeten Ehepaares läuft mir hinterher, um mir mein Handy zu geben, das ich dort vergessen habe – sehr AUFMERKSAM.

Am Tagungsort angekommen, treffe ich überraschend auf eine Frau, die ich vor Jahren bei einer Pilgerreise nach Assisi kennengelernt habe. Seitdem sind wir uns freundschaftlich verbunden. Uns eint die Liebe zur Schöpfung und der Einsatz für Frauen, weshalb wir uns immer wieder über den Weg laufen. Über diese unverhoffte Begegnung bin ich sehr ERFREUT.

Nach der inspirierenden Veranstaltung gehe ich an einer Bäckereifiliale vorbei, um meinen Mitschwestern ein leckeres Brot mit nach Hause zu bringen. Die Dame hinter der Theke bedient mich mit Herzblut und Freude und ist angenehm FREUNDLICH.

Auf der Rückfahrt steigt ein junges Paar mit einem Säugling in den Zug. Auf die Frage nach dem Kinderabteil weist der Zugbegleiter in die entsprechende Richtung, doch mit dem Kinderwagen ist es schwer, sich durch die Sitzreihen zu zwängen. Da bietet ein jüngerer Herr den beiden seinen Platz an, so dass sie zwei Sitze nebeneinander haben und den Kinderwagen direkt gegenüber abstellen können – überraschend HILFSBEREIT.

Als ich am Ziel angekommen aus dem Bahnhofsgebäude in Würzburg trete, fällt mir ein großes Banner mit der Aufschrift „Welcome to Würzburg“ auf. Ich freue mich, dass meine Heimatstadt so EINLADEND ist.

Es ist der 25. Juni, der Jahrestag einer blutigen Messerattacke am Barbarossaplatz. Ich entscheide mich, einen kurzen Abstecher zum Platz zu machen, um der Opfer zu gedenken. Eine rechtsge­richtete Partei möchte den Anlass aufgrund des Migrationshintergrunds des Täters für ihre Zwecke instrumentalisieren. Es formiert sich enormer Gegenprotest. Eine Frau von den Omas gegen Rechts spricht mich mit Namen an. Sie ist eine ehemalige Mitarbeiterin unseres Alten- und Pflegeheims. Wir unterhalten uns ein paar Minuten angeregt. Ich bin dankbar, dass es diesen Gegenprotest gibt und sie sich so ENGAGIERT.

Zurück zu Hause feiern wir am Abend einen Hausgottesdienst. Zu Beginn halten wir inne und blicken auf den Tag zurück. Ich denke an die vielen kleinen hoffnungsvollen Begegnungen zurück und fühle mich BESCHENKT.

AUFMERKSAM – ERFREUT – FREUNDLICH – HILFSBEREIT – EINLADEND – ENGAGIERT

Wo Menschen so leben und dies erfahren dürfen, ist Hoffnung und sind wir BESCHENKT.

Sr. Beate Krug OSF, Kloster Oberzell

 

Haben auch Sie Alltagsgeschichten erlebt, die Hoffnung machen? Wenn Sie sie mit uns teilen mögen, freuen wir uns unter hoffnung@franziskaner.de auf Ihre Erzählung.