Gutes > Dank > Ermutigung >> Der Hoffnungsschimmer der Woche
Gegen alles Dunkle und Belastende in unserer Welt gibt es einen Lichtstrahl der Hoffnung. Regelmäßig erzählen Menschen ihre „Frohe Botschaft“, ihre „Gute Nachricht“, einen Hoffnungsmoment des Alltags.
“Grüß Gott”
Vor kurzem fahre ich mit der Rolltreppe von der U-Bahn hoch… Auf der abwärtsfahrenden Treppe daneben sehe ich einen Bekannten. Er ist Türke, Muslim und in einem Kiosk im Zwischengeschoss des U-Bahn-Bahnhofs tätig. Wir lachen uns an und ich sage: “Hallo” (ich hab mir diesen Gruß, eigentlich etwas widerwillig, längst angewöhnt). Und er? Er sagt: “Grüß Sie Gott!” Das hat mir einen kleinen Stich versetzt… Ich war überrascht, erfreut und hatte fast ein bisschen schlechtes Gewissen. Wann sage ich noch: Grüß Gott? Wie schön, dass das ein türkischer Muslim so ungeniert tut!
Nach oben schauen
Ich bin keine große Hundefreundin, aber dieses kleine Erlebnis hat mich doch bewegt und zum Nachdenken angeregt:
Bei einem Spaziergang im Englischen Garten sehe ich einen großen Hund sitzen. Er schaut gebannt nach oben auf einen hohen Baum, völlig konzentriert. Was sieht er denn, was fasziniert ihn so? Da: ganz oben auf diesem riesengroßen Baum springt von Ast zu Ast, von Zweig zu Zweig… ein kleines Eichhörnchen.
Ich komme ins Nachdenken: wenn der Hund nur auf dem Boden herumgeschnüffelt hätte, so hätte ich das Eichkatzerl, wie wir Münchner sagen, nie gesehen. Er hätte mich nicht darauf aufmerksam machen können.
Wie ist das eigentlich bei mir: schaue ich nur abwärts, hinunter, in das wahrhaft große Elend unserer Zeit? Lasse ich mich hinunterziehen? Oder hebe ich auch mal meine Augen auf, wie dieser Hund, schaue ich hinauf, lasse ich mich faszinieren, von dem was sich oben bewegt? Bin ich aufmerksam für die kleinen Freuden des Alltags? Weise ich andere mal darauf hin?
Mir fiel spontan ein: “Richtet euch auf und erhebt euer Haupt; denn es nahet eure Erlösung”.
Was man nicht alles von einem Hund lernen kann…
Gertrud Fuchs, München
Haben auch Sie Alltagsgeschichten erlebt, die Hoffnung machen? Wenn Sie sie mit uns teilen mögen, freuen wir uns unter hoffnung@franziskaner.de auf Ihre Erzählung.