Gebet um Frieden im Heiligen Land

Beten und fasten für den Frieden

Heute am 7. Oktober ist der Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel. Seit einem Jahr erleben wir eine Ausweitung der gewaltsamen Auseinandersetzungen im Nahen Osten.

Papst Franziskus hat beim Angelus-Mittagsgebet am 6. Oktober auf dem Petersplatz zu einem „sofortigen Waffenstillstand an allen Fronten, auch im Libanon“ aufgerufen. „Morgen jährt sich zum ersten Mal der Terroranschlag auf die Menschen in Israel: Ich spreche ihnen von neuem mein Mitgefühl aus“, so der Papst. „Wir sollten nicht vergessen, dass es immer noch Geiseln im Gazastreifen gibt, für die ich die sofortige Freilassung fordere!“ Mitte September hatte Franziskus an den von der Hamas entführten Hersh Goldberg-Polin (23) erinnert, der kurz zuvor tot aufgefunden worden war. „Ich bete für die Opfer und bin weiterhin allen Familien der Geiseln nahe… Beendet die Gewalt, beendet den Hass, lasst die Geiseln frei, setzt die Verhandlungen fort, damit Lösungen für den Frieden gefunden werden“, so sein Appell vor drei Wochen.

Den Jahrestag des Massakers, hat Franziskus zu einem Tag des Fastens und Betens für den Frieden erklärt. Der Deutsche Verein vom Heiligen Land lädt am 9. Oktober, an dem die Christen im Heiligen Land Abraham feiern, den Stammvater des Glaubens von Juden, Muslimen und Christen, und am 10. Oktober zu einem Gebetstag für Frieden im Hl. Land ein (vgl. Download).

DVHL-Gebetstag-fuer-Frieden-im-Heiligen-Land

Beten und fasten für Frieden

Die Franziskaner im Heiligen Land und der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, haben für den 7. Oktober 2024, dem Jahrestag des grauenvollen Überfalls der Hamas auf Israel, zu einem Tag des Gebetes und des Fastens aufgerufen. Pizzaballa verweist auf den anstehenden Jahrestag, an dem Hunderte Terroristen aus dem Gaza-Streifen in Israel eingefallen sind, Menschen vergewaltigt, ermordet und verschleppt haben. Damals beklagte Israel mehr als 1200 Todesopfer. „Diese Gewalt, die Tausende von unschuldigen Opfern gefordert hat und weiter fordert, hat sich auch in Sprache und politischen sowie sozialen Handlungen breit gemacht“, warnt der Jerusalemer Patriarch, der selbst dem Franziskanerorden angehört. Einmal mehr rufe er die Verantwortlichen zu einem Einsatz für Gerechtigkeit und für das Recht eines jeden Menschen auf Freiheit, Würde und Frieden auf. Dafür sei auch das Gebet notwendig: „Wir müssen umkehren, Buße tun und um Vergebung bitten“.

Den Aufruf von Kardinal Pizzaball haben sich auch der Generalminister des Franziskanerordens, P. Massimo Fusarelli ofm und der Franziskanerkustos für das Heilige Land, P. Francesco Patton ofm, zu eigen gemacht. Auch Papst Franziskus unterstützt den Aufruf, am 7. Oktober weltweit für den Frieden zu beten. „Jeder Gläubige soll mit dem Rosenkranz oder in einer anderen Form, die er oder sie für angemessen hält, persönlich, aber noch besser in Gemeinschaft, einen Moment innehalten, beten und dem „barmherzigen Vater und Gott allen Trostes“ (2 Kor 1,3) unseren Wunsch nach Frieden und Versöhnung vorbringen“, schreibt Pizzaballa und bietet ein eigens für den Anlass verfasstes Friedensgebet an.

Gebet um Frieden für das Heilige Land

Herr, unser Gott,

Vater des Herrn Jesus Christus

und Vater der ganzen Menschheit,

der du im Kreuz deines Sohnes

und durch die teure Hingabe seines Lebens

die Mauer der Feindschaft und des Hasses vernichten wolltest,

welche die Völker trennt und uns zu Feinden macht:

Sende in unsere Herzen

die Gabe des Heiligen Geistes,

auf dass er uns von jedem Gefühl

der Gewalt, des Hasses und der Rache reinige;

auf dass er uns erleuchte, damit wir die unantastbare Würde

eines jeden Menschen erkennen;

auf dass er uns entflamme, damit wir uns

für eine befriedete und versöhnte Welt

in Wahrheit und Gerechtigkeit,

in Liebe und Freiheit verzehren.

Allmächtiger und ewiger Gott,

in Deinen Händen liegen die Hoffnungen der Menschen

und die Rechte eines jeden Volkes:

Stehe denen, die uns regieren, mit Deiner Weisheit bei,

auf dass sie mit Deiner Hilfe

empfänglich werden für die Leiden der Armen

und all jener, die unter den Folgen

von Gewalt und Krieg leiden;

mach, dass sie in unserer Region

und überall auf der Erde

das Gemeinwohl und den dauerhaften Frieden fördern.

Jungfrau Maria, Mutter der Hoffnung

erflehe die Gabe des Friedens

für das Heilige Land, das dich zur Welt gebracht hat

und für die ganze Welt.

Amen.