Auslachen oder Anlachen?
Der Hoffnungsschimmer in der Karnevalszeit lädt zum An-Lachen ein…
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Gegen alles Dunkle und Belastende in unserer Welt gibt es einen Lichtstrahl der Hoffnung. Regelmäßig erzählen Menschen ihre „Frohe Botschaft“, ihre „Gute Nachricht“, einen Hoffnungsmoment des Alltags.
Begegnung und Erinnerung
Begegnung
Ich ging im plötzlich aufgebrochenen Frühling dieser letzten Dezembertage spazieren und lachte in die Sonne. Da sprach mich ein Herr übers Gartentor hinweg an; im Gegenlicht hatte ich ihn gar nicht wahrgenommen.
„Sie lachen mich aus.”
Ich wollte protestieren. In seinem Satz klang aber gar kein Vorwurf.
„Es ist gut, dass Sie mich auslachen. Wenn Sie mich anlachen würden, dann würde es hier schmerzen.” Und er legte die Hand auf sein Herz. Nun sah ich die Schläuche, die mit schon etwas älteren Pflasterstreifen auf seiner Haut befestigt waren.
„Auslachen ist gut,” bekräftigte er freundlich. Und aus ihm schien dabei, eine andere Wirklichkeit zu leuchten.
Ich erwiderte zum Abschied: „Sehen Sie, die Sonne lacht Sie auch aus.”
Erinnerung
Zwischen meiner Tante Lissa und mir gab es ein Gespräch, das wir immer wieder im selben Wortlaut führten.
Tante Lissa: „Nu, du lachst! Lachst du mich an oder aus?
Ich: „Tante Lissa! Ich lache dich an!“
Tante Lissa, mit drohendem Zeigefinger: „Nu!!!“
Und in Grunde ging es dabei immer um ein reines Liebeslachen, reine Freude daran, dass es sie gibt, dass wir uns hatten, dass wir zusammen waren. Und das wussten wir beide.
Laurin Katharina Singer (Premnitz)
Eine kleine Zusatzanekdote: Während meiner Zivildienstzeit in der Altenpflege konnte ich eine demente ältere Dame damit aufheitern, dass ich ihren Lieblingssatz anstimmte: „Lachen ist gesund…“, woraufhin sie sofort ergänzte: „Wer nicht lacht, ist ein Schweinehund“ und stets herzhaft zu lachen anfing.
(Br. Stefan Federbusch)