Hoffnungsschimmer der Woche

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Gegen alles Dunkle und Belastende in unserer Welt gibt es einen Lichtstrahl der Hoffnung. Regelmäßig erzählen Menschen ihre „Frohe Botschaft“, ihre „Gute Nachricht“, einen Hoffnungsmoment des Alltags.

(c) Joshua-Woroniecki-Pixabay

Das Leben hinter Gittern sichtbar machen

Der „Tag der Gefangenen “ soll das Leben der Inhaftierten der Öffentlichkeit bewusstmachen und auf den innersten sozialen Auftrag der katholischen Kirche und deren Mitglieder verweisen: für Menschen da zu sein, die am Rand der Gesellschaft stehen. „Ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen“, so die Worte Jesu aus dem Matthäus-Evangelium (Mt 25,36).

Seit dem Heiligen Jahr 2000 wird am ersten / zweiten Sonntag im Juli mit dem Tag der Gefangenen auf Jugendliche, Frauen und Männer im Gefängnis aufmerksam gemacht. Nicht nur als Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen, die straffällig geworden sind, sondern auch als Erinnerung, dass Schuld zu jedem Leben dazu gehört.: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40).

Bistum Limburg unterstützt Tag der Gefangenen am 14. Juli

Das Leben hinter Gittern bleibt vielfach verborgen. Menschen, die eine Strafe verbüßen, sind oft unsichtbar. Die Gefängnisseelsorge im Bistum Limburg möchte das ändern und hat mit dem „Tag der Gefangenen“ am 14. Juli 2024 auf die Situation von Inhaftierten aufmerksam gemacht.

Die Wahrheit liegt dazwischen

„Menschen urteilen häufig schnell und vermeintlich einfach, indem sie die Dinge entweder positiv oder negativ bewerten. Die Wahrheit liegt allerdings oft dazwischen“, erklärt Christiane Weber-Lehr, Gefängnisseelsorgerin in der Frauenhaftanstalt in Frankfurt Preungesheim. Das gelte auch für die Perspektive auf Strafgefangene. „Rechtskräftig verurteilt und hinter Gittern ist die Bewertung eigentlich ganz klar: schuldig! Doch die Taten haben immer eine Geschichte und dass diese Menschen aus ihren Fehlern lernen können und eine zweite Chance verdient haben, wird häufig außer Acht gelassen.“

Suche nach Wegen zurück in die Gesellschaft

Als Seelsorgende sind sie und ihre Kolleginnen und Kollegen Ansprechpersonen für sowohl die Inhaftierten als auch die Bediensteten. „Wir begegnen täglich menschlicher Not, der Thematisierung von Schuld und der Suche nach Wegen zurück in die Gesellschaft“, berichtet die Gefängnisseelsorgerin.

Die Königinnen- und Königs-Skulpturen des Bonner Künstlers Ralf Knoblauch

Die Würde des Menschen im Fokus

Anlässlich des Gedenktages sind am 14. Juli in zwei JVAs, in der Frauenhaftanstalt in Frankfurt und dem Jugendvollzug in Wiesbaden, jeweils eine Königinnen- und eine Königs-Skulptur des Bonner Künstlers Ralf Knoblauch eingezogen. Die Figuren aus Holz mit goldener Krone und geschlossenen Augen repräsentieren die Einzigartigkeit jedes Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe oder Religion. Sie sollen dazu anregen, die existenziellen menschlichen Grundbedürfnisse nach Sicherheit, Anerkennung, Arbeit und sozialen Beziehungen wertzuschätzen. Die Figuren sollen verdeutlichen, dass die menschliche Würde unzerstörbar ist, trotz aller Schuld auch in den JVAs.

Informationen

Weitere Informationen unter https://gefaengnisseelsorge.bistumlimburg.de/.

 

Haben auch Sie Alltagsgeschichten erlebt, die Hoffnung machen? Wenn Sie sie mit uns teilen mögen, freuen wir uns unter hoffnung@franziskaner.de auf Ihre Erzählung.