Hoffnungsschimmer der Woche

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Gegen alles Dunkle und Belastende in unserer Welt gibt es einen Lichtstrahl der Hoffnung. Regelmäßig erzählen Menschen ihre „Frohe Botschaft“, ihre „Gute Nachricht“, einen Hoffnungsmoment des Alltags.

(c) Joshua-Woroniecki-Pixabay

AUF ALTEN SPUREN UNTERWEGS

Pilgern ist „IN“. Jeden Tag sind in Mitteleuropa viele Menschen unterwegs zu alten Pilgerorten: Assisi, Rom, Santiago di Compostela. Alleine in dem bedeutenden Heiligtum in Nordspanien kommen jeden Tag zwischen 1000 und 1500 Pilgernde an – zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Bis zum Ende dieses Jahres könnten es insgesamt eine halbe Million sein.

Was macht den besonderen Reiz des Pilgerns aus? Von Menschen, die gerade unterwegs sind, bekomme ich immer wieder die folgenden Facetten zu hören:

  • Die langsame Fortbewegung, die Entschleunigung
  • Die körperliche Bewegung und Beanspruchung, draußen in der Natur
  • Das einfache Leben, das sich auf wenige Dinge konzentriert
  • Die Beschäftigung mit sich selbst, die Ruhe, der persönliche Rhythmus
  • Die Begegnung und der Austausch mit Gleichgesinnten

Von meinen eigenen Erlebnissen auf Pilgertouren möchte ich noch einen weiteren Aspekt dazulegen:

  • Die Begegnung mit Kultur und Geschichte

Im September durfte ich, gemeinsam mit zwei Freunden, eine Woche auf dem St. Olavsweg in Schweden unterwegs sein. Die Route von Selånger an der Ostküste Schwedens nach Trondheim in Norwegen folgt dem Weg, den der Hl. Olav im Jahr 1030 nehmen wollte, um auf den Thron zurückzukehren. Immer wieder erinnern steinerne Wegmarkierungen und uralte Quellen an diese Reise vor fast 1000 Jahren. Wie sah die Landschaft wohl damals aus? Wie strapaziös war der Weg für den Hl. Olav und seine Gefährten? Welche Veränderungen sind durch die Eingriffe des Menschen entstanden? Fragen, die uns zum Nachdenken und zu mehr Achtsamkeit gegenüber unserem Umgang mit der Natur angeregt haben.

Auch die Kirchen, die wir unterwegs gesehen haben, sind Zeugen von Kultur und Geschichte. Der wachsende Holzhandel in der waldreichen Region führte zu Bevölkerungswachstum und Wohlstand. Als Konsequenz daraus wurden neue Kirchen gebaut – viel größer als vorher, und selbstverständlich aus Holz, dem heimischen Baustoff. Wunderschön dekorierte Kirchen, mit Platz für mehrere Hundert Besucher, kunstvoll ausgeschmückt und imposant in die Landschaft einpasst. Am Ende der Saison waren sie bereits abgesperrt, aber stets fanden wir einen Mitarbeiter der Kirchengemeinde, der uns freundlich und zuvorkommend die Kirche aufsperrte und einiges zur Geschichte der Kirche erzählte.

Mittlerweile gibt es auch in Schweden Kirchenaustritte und weniger Gottesdienstbesucher. Die Kirchen sind eigentlich viel zu groß, bestenfalls am Weihnachtskonzert sind sie richtig voll. Und trotzdem werden sie mit viel (finanziellem) Aufwand erhalten, gepflegt, hergezeigt. Sie gehören als kulturelles Erbe einfach dazu. Und – was mindestens genauso wichtig ist – sie erinnern uns daran, dass es noch mehr gibt als den Fokus auf uns und unsere Selbstverliebtheit. Welch eine Wohltat!

Franz-Josef Wagner, Eggstedt

 

Haben auch Sie Alltagsgeschichten erlebt, die Hoffnung machen? Wenn Sie sie mit uns teilen mögen, freuen wir uns unter hoffnung@franziskaner.de auf Ihre Erzählung.