Hoffnungsschimmer der Woche

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Gegen alles Dunkle und Belastende in unserer Welt gibt es einen Lichtstrahl der Hoffnung. Regelmäßig erzählen Menschen ihre „Frohe Botschaft“, ihre „Gute Nachricht“, einen Hoffnungsmoment des Alltags.

(c) Joshua-Woroniecki-Pixabay

„Meine Hoffnung, sie gilt dir“ (Ps 39,8)

Hoffnung verbreiten die kirchlichen Hilfswerke mit ihren Projekten. In diesem Jahr beispielsweise missio mit dem Projekt Safe Houses für Frauen in Papua-Neuguinea.

Der Monat der Weltmission ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit und findet traditionell im Oktober statt. Im Mittelpunkt steht dieses Jahr Papua-Neuguinea: ein Land im Pazifik, das unter einem rasanten gesellschaftlichen Umbruch und dem Klimawandel leidet. Höhepunkt war der Sonntag der Weltmission am 27. Oktober 2024. Er stand in diesem Jahr unter dem Leitwort “Meine Hoffnung, sie gilt dir” (Ps 39,8).

Women Empowerment in Papua-Neuguinea

Frauen gestalten einen Großteil des Zusammenlebens in der Familie sowie in der Gemeinschaft. Kirchliches Leben wäre ohne ihren Einsatz undenkbar. Doch die Teilhabe an Entscheidungen in ihren Gemeinschaften wird ihnen oft verwehrt. Häufig erleiden sie Gewalt. Und immer häufiger erschwert ihnen der fortschreitende Klimawandel die alltägliche Arbeit.

Safe Houses – Frauen schützen und stärken

Mehr als die Hälfte der Frauen in Papua-Neuguinea erfährt im Lauf ihres Lebens Gewalt durch Männer. Sie gelten als Menschen zweiter Klasse, werden geschlagen, vergewaltigt oder gar der Hexerei beschuldigt. Gleichzeitig haben sie weniger Bildungschancen. Kulturelle Normen, fehlende Kenntnisse über grundlegende Menschenrechte sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch gehören zu den Hauptursachen für die Diskriminierung der Frauen. Aber auch große Spannungen, die der Wandel in der melanesischen Gesellschaft verursacht, spielen eine Rolle. Für die meisten Frauen hält das Leben auch heute noch eine frühe Ehe, viel Gewalterfahrung und Armut bereit.

“Unsere Regierung tut nichts für diese Frauen. Also tun wir es.”

Sr. Thecla Gamog, Sisters of St. Therese, Präsidentin der Catholic Safe House Association Inc. und Leiterin des Schutzhauses in Alexishafen

Was unsere Projektpartner tun

Unter Leitung von Schwester Thecla Gamog, die selbst aus der Provinz Madang stammt und die Traditionen kennt, hat die Kirche die Vereinigung katholischer Frauen- und Schutzhäuser in Papua-Neuguinea ins Leben gerufen. In derzeit fünf sogenannten Safe Houses finden Frauen, oft gemeinsam mit ihren Kindern, vorübergehend Schutz und Unterkunft. Die meisten haben Gewalt erfahren, viele benötigen finanzielle Hilfe zum Überleben.

Die Mitarbeiterinnen der Safe Houses beraten aber nicht nur die Frauen. Sie gehen in die Gemeinden und Dörfer und klären über die Gründe für Gewalt auf, bieten Anti-Gewalt-Trainings an. In ausgewählten Gemeinden werden Männer als Fürsprecher für Gewaltfreiheit und Mediatoren gefördert. Sie gehen dann in die Dörfer, sind Ansprechpartner, vermitteln bei Schwierigkeiten und tragen die Rechte von Frauen in die Gemeinschaften.

Darüber hinaus begleiten die Mitarbeiterinnen der Schutzhäuser betroffene Frauen vor Gericht und zeigen ihnen einen Weg, wie es für sie weitergehen kann. Um sich mit einem eigenen kleinen Einkommen finanziell unabhängiger machen zu können, bringen die Mitarbeiterinnen den Frauen Kochen, Backen oder Nähen bei.

Mit diesem ganzheitlichen Ansatz setzen Sr. Thecla Gamog, die Präsidentin der Catholic Safe House Association, und ihre Mitarbeiterinnen auf einen tiefgreifenden Wandel, der die familiäre Gewalt gegen Frauen beendet. „Gewalt gegen Frauen zerstört alles, auch Familien. Aber eine gute Familie bildet die Grundlage für alles, auch für gute Bürger und ein zukunftsfähiges Land“, so die Überzeugung von Sr. Thecla.

Aktionsplakat

Das Aktionsplakat mit dem Leitwort “Meine Hoffnung, sie gilt dir!” aus Psalm 39 zeigt Helen Hakena, die katholische Präsidentin der „Catholic Women‘s Association of the Catholic Diocese of Bougainville“ am Strand vor ihrem Haus in Bougainville Papua-Neuguinea. Die toten Bäume zeugen davon, dass hier einmal festes Land war. Sie steht auf dem Grundstück des Hauses ihres Sohnes, das schon vom Meer verschlungen wurde. Die Bewohner fühlen sich durch den Anstieg des Meeresspiegels und den Klimawandel massiv bedroht. Anbauzeiten werden immer unberechenbarer, Ernteausfälle durch zu viel Regen oder zu große Trockenheit. Die Ernährungsunsicherheit wächst.

Hakena ist eine der bekanntesten Frauenaktivistinnen und Friedensstifterinnen in Ozeanien. Sie entstammt aus einer der matrilinearen Volksgruppen in Bougainville (PNG). Sie ist zudem die Clanführerin ihrer Volksgruppe. Nachdem in der Region Bougainville jahrelang Bürgerkrieg geherrscht hatte, spielte sie im Friedensprozess zusammen mit weiteren kirchlich organisierten Frauen eine bedeutende Rolle. Der auf ihrem Kleid abgebildete Paradiesvogel ist das Wappentier Papua-Neuguineas.

Der Klagepsalm, dem das biblische Leitwort entnommen ist, schlägt eine Brücke von der herausfordernden Lebenssituation der Menschen und besonders Frauen in der Beispielregion zu denjenigen, an die sich die Aktion zum Weltmissionssonntag in Deutschland wendet.

Der Psalm erinnert daran, dass das Leben kostbar ist und wir unsere Zeit klug nutzen sollen. Er thematisiert die existentielle Unzulänglichkeit des Menschen, gefangen zwischen Wollen und Tun. Zugleich drückt er die Hoffnung aus, dass aus der Verzweiflung Verwandlung werde, weil Gott in der Verzweiflung gegenwärtig ist. Gott, der unser Schreien hört und uns den Weg mit dieser Schöpfung in ihrer ganzen Zerbrechlichkeit zeigt.

Quelle und nähere Informationen: https://www.missio.com

 

Haben auch Sie Alltagsgeschichten erlebt, die Hoffnung machen? Wenn Sie sie mit uns teilen mögen, freuen wir uns unter hoffnung@franziskaner.de auf Ihre Erzählung.