Hoffnungsschimmer der Woche

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Gegen alles Dunkle und Belastende in unserer Welt gibt es einen Lichtstrahl der Hoffnung. Regelmäßig erzählen Menschen ihre „Frohe Botschaft“, ihre „Gute Nachricht“, einen Hoffnungsmoment des Alltags.

(c) Joshua-Woroniecki-Pixabay

Kleiner Funke Hoffnung

Nachdenklich reist ein kleiner Funke Hoffnung durch die Weltgeschichte. Einst war er mit dem großen Hoffnungsstrahl eines lichterfüllten Himmelskörpers unterwegs. Doch die Geschehnisse eines Planeten hatten ihn vom Kurs abgebracht: Folgenreiche Klimakatastrophen; zerstörerische Kriege; leidende Menschen; manipulative Politik, Religionen und Medien, und viel unausgesprochene Ungerechtigkeit – ganz zu schweigen von den persönlichen Lasten eines jeden Menschen.

Orientierungslos, traurig und voller Sorgen hüpfte der kleine Funke Hoffnung müde durch die rauen Nächte – einzig und alleine von der Sehnsucht getrieben, sich wieder mit dem großen Hoffnungsstrahl zu vereinen. „Wie soll das bloß geschehen?“ (vgl. Lukas 1,34) fragte sich der kleine Funke Hoffnung. Plötzlich vernahm er eine leise aber klare Frauenstimme, die ihm zuflüsterte: „Fürchte dich nicht! Hilfe ist unterwegs – glaub mir, ich spreche aus Erfahrung!“ (vgl. Lukas 1,26-38)

Verdutzt schaute sich der kleine Funke Hoffnung um, doch da war nichts außer dunkler Nacht! Auch wenn er der Stimme traute, beschloss er doch in Stille seinen eigenen Weg zu suchen. Darüber war der kleine Funke Hoffnung so müde geworden, dass er in einen tiefen Schlaf verfiel. Eine sanfte Stimme weckte ihn, und so sehr sich der kleine Funke anstrengte, so wenig konnte er herausfinden, ob es Traum oder Realität war: „Kleiner Funke Hoffnung, habe keine Angst, der Botschaft zu vertrauen! Auch mir ist es mal wie dir ergangen.“ (vgl. Matthäus 1,18-24) Wieder schaute der kleine Funke Hoffnung sprachlos umher. „Was hat das alles nur zu bedeuten?“, fragte er sich selbst. Eine Antwort fand er nicht, doch er spürte, dass sich etwas verändert hatte. Irgendwie war es wärmer geworden, obwohl es immer noch Nacht um ihn herum war. Und er verspürte eine plötzliche Kraft in sich, so dass er zu sprühen anfing. Auf einmal versammelten sich andere kleine Funken um ihn, die er bis dahin nicht wahrgenommen hatte. Sie wirkten müde und hilflos und der kleine Funke Hoffnung ahnte insgeheim, wie es ihnen gehen musste.

„Was sollen wir nur tun?“ (vgl. Lukas 3,10) fragten sie wie im Chor. Geduldig gab der kleine Funke Hoffnung allen eine persönliche Antwort: „Stärkt euch gegenseitig, teilt eure Gaben, denkt nicht nur an den eigenen Bauchnabel, sucht die Wahrheit,…“ Obwohl der kleine Funke Hoffnung ganz schön viel zu tun hatte, wurde er nicht müde. Im Gegenteil, es war, als ob ihm die Arbeit Kraft und Mut schenken würde. „Woher kommt diese geheimnisvolle Kraft?“, fragte sich der kleine Funke unbewusst. Und zum dritten Mal riss ihn eine rätselhafte Stimme aus seiner Gedankenwelt: „Dein Funkenstrahl ist Teil eines größeren Ganzen, einer göttlichen Kraft, die uns geschaffen hat und die in uns lebt und wirkt.“ Der kleine Funke Hoffnung war noch ganz mit dieser Aussage beschäftigt, als er erst bemerkte, wie hell es um ihn geworden war. Dieses Licht war viel stärker und größer, und er realisierte, dass er seinen großen Hoffnungsstrahl wiedergefunden hatte – oder hatte dieser ihn gefunden?

Sr. Laura Knäbel (Missionsärztliche Schwester, Frankfurt)

 

 

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